SINGLE | Chet Faker „Whatever Tomorrow“ | im Handel

Nach einem Jahr der Ungewissheit inmitten der Coronavirus-Pandemie spricht Murphy die Ambivalenz der Zukunft mit „Whatever Tomorrow“ direkt an. „Es ist eine Rebellion gegen die Idee, dass man auf die Dinge warten muss, die man braucht.“, sagt er über den pulsierenden Track, dessen Hook „Whatever tomorrow, whatever that means“ lautet. Mit seiner druckvollen Produktion und dem trotzigen Text ist „Whatever Tomorrow“ das Statement-Piece von „Hotel Surrender“. „Es fühlte sich an, als würde man uns das Morgen verkaufen und wir würden für das Heute bezahlen.„, fügt Murphy hinzu. „Ich wollte ausdrücken: ‚Scheiß‘ auf euer Morgen, wir verdienen unser Leben jetzt!‘

Das neue Album im Frühsommer: 

Anfang 2020, nachdem er ein Jahr lang um den Globus gereist war um sein 2019 erschienenes Album „Run Fast Sleep Naked“ zu promoten, begann Nick Murphy Musik zu schreiben, die sich einfach gut anfühlte. Der Sänger hatte sein milliardenfach gestreamtes Projekt Chet Faker vier Jahre zuvor auf Eis gelegt und nicht geplant, es wieder zu beleben. Doch die neuen Songs, an denen er in seinem Studio in New York City arbeitete, waren voller Energie, die an seine früheren Arbeiten erinnerte. Und schließlich war ihm bewusst, dass er ein komplettes Album in Händen hielt.

Das Ergebnis heißt „Hotel Surrender“, eine strahlende 10-Track-LP mit kraftvollen Basslinien und elektrisierenden Melodien. Es hat Chet Faker – und auch Murphy selbst – zurück in die Welt gebracht. Wie schon sein Debütalbum „Built on Glass“ (2014) schrieb und produzierte Murphy „Hotel Surrender“ selbst und stellte die meisten Songs vor Beginn von Covid19 im März 2020 fertig. Kurz nachdem die Pandemie einen weltweiten Stillstand verursacht hatte, verlor Murphy seinen Vater, und plötzlich bekam die neue Wohlfühlmusik eine noch tiefere Bedeutung für ihn.

Es gab eine Menge schwerer Perspektivwechsel für mich.„, erinnert er sich. „Ich habe die Musik damals in einem anderen Licht gesehen und betrachte sie jetzt als eine Art Massentherapie. Früher fühlte es sich an, als wäre ich auf einem Kreuzzug oder einer kreativen Odyssee. Heute weiß ich, dass es etwas Schamanisches ist. Man muss ein Licht – oder manchmal auch die Dunkelheit – finden und es teilen. Mir wurde bewusst, dass das der Kern von Chet Faker war. Und ich hatte das Gefühl, dass die Welt litt, also wollte ich etwas tun, um den Menschen eine Freude zu machen.
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Quelle: We Share A Lot