Columbia Records und Legacy Recordings, die Katalogabteilung von Sony Music Entertainment, veröffentlichen am 4. November das bisher unveröffentlichte Barbra Streisand-Album „Live At The Bon Soir“. Das Album wird in digitalen Formaten und als CD erhältlich sein.
Die neuen Abmischungen der Songs entstanden unter der Aufsicht von Barbra und dem Grammy-prämierten Toningenieur Jochem van der Saag. Der Hörer erlebt auf „Live At The Bon Soir“ die damals 20-jährige Sängerin am Anfang ihrer unvergleichlichen Karriere. Die Aufnahmen entstanden am 4., 5. und 6. November 1962 im Bon Soir, einem winzigen Nachtclub im Greenwich Village, nur wenige Wochen nachdem Barbra Streisand ihren ersten Plattenvertrag bei Columbia unterzeichnet hatte. „Live At The Bon Soir“ war ursprünglich als Debüt-Album für das Label geplant.
Man entschied sich allerdings, die Tapes zu archivieren und wählte stattdessen „The Barbra Streisand Album“ als Debüt aus. Hier waren Studioversionen von elf Songs zu hören, die aus Barbras Nachtclub-Repertoire stammten. Diese wegweisende LP gewann schließlich zwei Grammys in den Kategorien „Album of the Year“ und „Best Female Vocal Performance“.
Barbra Streisand: „Live At The Bon Soir“ ist das erste Album der Künstlerin seit dem 2021 veröffentlichten „Release Me 2“, einer Karriere-umspannenden Compilation mit seltenen und bislang unveröffentlichten Aufnahmen. Columbia feiert mit der Veröffentlichung auch einen besonderen Jahrestag, denn Barbra Streisand ist diesem Label mittlerweile seit 60 Jahren treu und ist die Einzige, die in sechs aufeinander folgenden Jahrzehnten (von den 1960ern bis zu den 2010er Jahren) Nummer-Eins-Alben landen konnte. Dies ist weder einem anderen Solo-Künstler noch einer Band zuvor gelungen.
Zum ersten Mal in ihrer langen Karriere erscheint mit Barbra Streisand: „Live At The Bon Soir“ ein Longplayer, dessen 24 Songs komplett von ihr selbst mitproduziert, genehmigt und unter ihrer Aufsicht abgemischt wurden.
Barbra Streisand: „Live At The Bon Soir“ wurde von Barbra Streisand, Martin Erlichman und Jay Landers produziert. In Landers ausführlichen Liner Notes, die auch Kommentare zu jedem der 24 Albumtracks enthalten, merkt er an: „Die Aufnahmetechnik hat seit 1962 einen Quantensprung vollzogen. Toningenieur Jochem van der Saag hat heute Möglichkeiten mit soundtechnischen Herausforderungen umzugehen, von denen seine Vorgänger nur träumen konnten.
An Barbras Vocals wurden nicht die geringsten Änderungen vorgenommen, aber das gesamte Klangbild wurde deutlich verbessert. Dazu erklärt van der Saag: „Als wir die Bänder auf modernen Lautsprechern anhörten, verstanden wir, vor welchen Problemen die beiden Techniker Roy Halee und Ad ‚Pappy‘ Theroux damals standen. Denn die Räume des Clubs waren offenbar nicht dafür geschaffen, um dort Tonaufnahmen zu machen. Es gab viele Übersprecher der Instrumente auf die Vocals. Wollten wir zum Beispiel das Piano leiser machen, wurde auch die Stimme leiser. Um dem Hörer das Gefühl zu geben, das Konzert auf dem besten Sitzplatz des Bon Soir zu verfolgen, bedienten wir uns modernster Editing-Technik, um herauszuarbeiten, wie brillant Barbra und ihre Band agierten.“
Barbra Streisand wurde im Bon Soir von einem Quartett erfahrener Profimusiker begleitet, bestehend aus Tiger Haynes (Gitarre), Averill Pollard (Bass), Joe Cresci (Drums) und Peter Daniels (Piano). Man spürte förmlich den Zusammenhalt, der in der Band herrschte – und die gegenseitige Bewunderung der Musiker.
In ihren persönlichen Liner Notes erinnert sich Barbra Streisand: „Ich war nie in einem Nachtclub gewesen, bis ich in einem Nachtclub auftrat. Bei einem Talentwettbewerb in einem kleinen Club namens The Lion sang ich zwei Songs und gewann. Das führte zu einem Engagement in einem etwas besseren Etablissement, das gleich um die Ecke lag, und wo es sogar eine Bühne und Scheinwerfer gab – dem Bon Soir. Es sprach sich rum, dass wir im Bon Soir spielten und schließlich unterzeichnete ich 1962 meinen Vertrag mit Columbia. Es war der Beginn einer Partnerschaft, die bis heute anhält. Wir hatten geplant, mein erstes Album in dem Club aufzunehmen und die Tapes schlummerten sechzig Jahre in meinem Archiv. Ich bin überglücklich, sie ans Licht zu holen und mit `Live At The Bon Soir´ das Album zu präsentieren, das fast mein Album-Debüt geworden wäre.
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Quelle: Columbia Records / Legacy Recordings