The night appears in shades of grey, but colours don’t sleep – they just wait for the day’ – BOWIE
‚Mensch, Mädchen, dass aus dir so eine Stimme kommt, hätte ich aber nicht gedacht.‘
In PALE geht es um Vorurteile. Darum, dass Leute – aufgrund anerzogener Klischees und Stereotypen – andere wegen ihres Aussehens, ihrer Herkunft, oder individuellen Lebensweise, be- und verurteilen. Eine oberflächliche Welt, in der Individualität erstickt wird durch das permanente Kategorisieren und Einordnen von Menschen in Schubladen.
PALE handelt von dem längst überfälligen Loslassen von Voreingenommenheit und davon, welche Überraschungen auf uns warten, wenn wir es schaffen, Individualität zuzulassen und zu ‚embracen‘.
BOWIE – äußerlich immer das hübsche, blasse Mädchen von nebenan – wurde demnach oft als ‚ weich, schwach und süß‘ bezeichnet, als wäre sie nicht ganz bei Kräften. Dieses Bild hatte sich bei der Indie-Künstlerin so eingeprägt, dass sie lange selbst dachte, irgendetwas stimme nicht mit ihr, obwohl sie sich doch überhaupt nicht schwach oder klein fühlte.
Etwas, das man auch nur schwer nachvollziehen kann, wenn man sich näher mit der jungen, zweifachen Mutter befasst, die durch und durch selfmade ist und schon Anfang zwanzig ihr eigenes Label gründete, um kompromisslos und eigenständig ihre musikalische Vision veröffentlichen zu können.
‘Pale is my skin, but deep down within red water flows –
pale is the shell, but close to the well,
there’s a lover, a daughter, a sister and a mother’
PALE ist die zweite Auskopplung aus der am 25. November erscheinenden EP ‚THE UPSIDE DOWN‘, die in vier Songs den Weg der eigenen Emanzipation geht. Angefangen bei der Abnabelung von alten Abhängigkeiten, über das Definieren eines Selbstwerts und dem Finden der eigenen Identität, um dem Ideal der Selbstliebe ein kleines bisschen näher zu kommen.
Wie schon die erste Single-Auskopplung, ist PALE live als One-Take aufgenommen, spannt einen langen dramaturgischen Bogen, beginnt mit flimmernden Synthies und Stimme und steigert sich mit donnernden Drums, Brass-Stabs und E-Gitarren bis er im ekstatischen Finale eines Gospel-Chors mündet. Auch im dazugehörigen Musikvideo des Songs, in dem am Ende der St.-Pauli-Gospelchor auftritt, wird deutlich, wie schön und wie verbindend Diversität sein kann.
Wie all ihre Songs, stammt auch PALE aus BOWIE’s eigener Feder, wurde mit NAKED CAT (106Hz Studios, Hamburg) produziert und von Grammy-Gewinner Ryan Gilligan (Los Angeles) gemixt.
PALE ist ein weiteres Kapitel auf dem Weg zu sich selbst, ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstakzeptanz; zu erkennen, was die eigene Persönlichkeit ausmacht, zu reflektieren, wie man wahrgenommen wird, wie man wahrgenommen werden möchte, oder was man lieber für sich behält.
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Quelle: PUBLIC CREATIONS