Album | grandjean „Together“ | ab heute

Der Werdegang von Nikolaj Grandjean ist zunächst von Anpassung geprägt, von Integration und Gegensätzen. Er wächst in einem Umfeld auf, das sich von dem seiner Altersgenossen unterscheidet, sodass das harmonische Miteinander mit anderen schon früh von großer Bedeutung ist und grandjeans bikulturellen Charakter formt. Der Wille, Musik in jener Sprache zu machen – und zwar ehrliche Musik, Musik, um seine Wahrheit zu erzählen – kennzeichnet seinen weiteren Weg entscheidend. Das ist seine Gegenwart. Und diese Gegenwart ist ganz offensichtlich das Produkt vieler Faktoren.

 

Seine Eltern scheiden sich, und grandjean wächst größtenteils bei seiner Mutter auf. Das Leben in unterschiedlichen Kollektiven, umgeben von politischen Aktivisten, Linksliberalen und einer starken kreativen Energie, bereitet den Boden für seine Zukunft. Regelmäßige Besuche bei seinem Vater, der sich für einen komplett anderen Lebensweg entschieden hat, hinterlassen starke Eindrücke. Es ist diese Gegenssätzlichkeit, die den Mann formt, der grandjean heute ist.

grandjean beginnt früh, mit Worten und Musik zu experimentieren – mit Erfolg. Er scheint über ein Talent zu verfügen, mit dem er sich viele seiner Sehnsüchte erfüllen kann. Als Kind komponiert er Songs für Geburtstage und genießt die Aufmerksamkeit. In der Schule schreibt er am liebsten, oder er denkt sich Spiele aus. Als er beginnt, Gitarre zu spielen, schreibt er lieber sein eigenes Material, anstatt die Songs populärer Künstler nachzuspielen. Von da an sind Neugier und Ungezwungenheit die bestimmenden Größen für grandjeans musikalische Entwicklung.

In seinen frühen Jahren spielt grandjean in verschiedenen Rockbands. Dass er dabei das Songwriting mit anderen teilen muss, gefällt ihm nicht. Er schließt sich mit der Sängerin Tanja Thulau und einem lokalen Produzenten zusammen, um mit packender Popmusik „die Welt zu erobern“. Das Trio wird von Sony Dänemark gesignt. Nach drei Jahren Arbeit am Album lässt das Label die Formation fallen. grandjean ist wütend und enttäuscht und verkündet, dass er in Zukunft nur noch Songs für andere Künstler schreiben werde.

So schreibt Grandjean für mehrere dänische Top-Ten-Künstler. Zu Beginn des neuen Milleniums wird er in Dänemark für einen Grammy nominiert. Die Anerkennung fühlt sich zwar gut an, aber die neue Rolle erfüllt ihn nicht. Zu viel Aufwand, der sich nicht auszahlt. Zusammen mit Tanja Thulau und weiteren aufstrebenden Musikern gründet er die Band Luke und setzt sich dieses Mal weniger ambitionierte Ziele. Das Projekt vereint brillante Jazz- und Electro-Musiker in einer tighten Formation und nimmt ihn voll in Anspruch.

Somit wird die nächste Etappe in seinem Leben zu einer bereichernden Lernerfahrung. Grandjean übernimmt die Rolle des Songwriters, Gitarristen und Co-Leadsängers und veröffentlicht drei Alben mit Luke: Luke (2003), Nurse and Amaze (2005) und Guaratiba (2006). Bei den Danish Music Awards 2003 wird die Band in der Kategorie „Bester dänischer Newcomer“ nominiert.

Bei Studioaufnahmen in den Bergen Brasiliens erlernt grandjean den Umgang mit dem Aufnahme-Equipment. Zusammen mit seinem guten Freund, dem Opernsänger Mikkel Lomborg, beschließt er, sein eigenes Material als Solokünstler aufzunehmen. Der Beginn dieser Partnerschaft markiert einen drastischen Wendepunkt in seinem Leben und in seiner Karriere. Seine Musik wird intimer und verspielter, womit er auch die Aufmerksamkeit von Kenneth Bager, seines Zeichens Labelmanager, DJ, Produzent und Musiker, auf sich zieht. Das Ergebnis dieser Kollaboration: grandjeans Solodebütalbum Carrying Stars, das im April 2008 ausschließlich in Dänemark erschienen ist.

Sein nun vorliegendes Album „Togehter“, ist sein erstes weltweit erscheinendes Werk, das im Laufe vieler Jahre entstanden ist und die Essenz vieler Songs bedeutet. Im weiteren Sinne ist es ein Konzeptalbum denn die Texte Handeln von einer Liebesbeziehung, vom Zusammensein. Es ist eine sehr persönliche Geschichte von grandjean, die mit dem Wunsch nach Liebe und einer Beziehung beginnt, die dann wahr wird und mit der man sich im Laufe der Zeit auseinandersetzt. In der Folge werden auch die Krisen musikalisch verarbeitet, verschiedene Gefühle die entstehen, wenn zwei unterschiedliche Menschen bzw. Charaktere zusammen sind und die sich immer wieder neu finden müssen.

All das wird auf „Together“ in einer Chronologie und mit einer großartigen Nähe zum Hörer und Authentizität erzählt. Ein intimes Werk, welches auch ohne das Verständnis für die „Große Story“ funktioniert. Hier liegt auch die Stärke von „Together“, denn jeder Song funktioniert allein und kann für sich stehen, andererseits erschließt sich dem Hörer beim genauen Zuhören die weitere Geschichte hinter dem Album.

Auf die Frage, was Nikolaj Grandjean während des Schreibens der Songs gelernt hat,
antwortet er folgendes: „I guess I have learned that doing what I like, instead of trying to do what somebody else likes, is okay. There is a lot of people sounding familiar to someone else. There is only one you. And that might just be what makes you special.“

Seit der Fertigstellung von „Together“ tourt grandjean durch die Welt und beweist seinem Publikum, dass er fest entschlossen ist, weiterhin vertraute, authentische und lebendige Musik zu machen und seinem wachsenden Fankreis näher zu bringen.

 

Quelle: Embassy of Music | Kinkartz PR