Lange und ungeduldig hätten die Leute auf „Dauernd Jetzt“ gewartet, hieß es. Auf das neue, insgesamt vierzehnte Album von Herbert Grönemeyer, das am 21. November 2014 dann endlich erschien – damals, als plötzlich die Plakate mit den schönen Ellen-von-Unwerth-Schwarzweißfotos in den Innenstädten auftauchten, als das Lyric-Video der ersten Single „Morgen“ im Internet rotierte und die Kioske zur Sicherheit schon den Ticketverkauf eröffnet hatten.
Das klingt ja immer sehr gut, das mit der Ungeduld und der Warterei. Vor allem: Man kann man später nachrechnen, ob es wirklich gestimmt hat. Und daran zweifellos ablesen, dass Herbert Grönemeyer auch im Jahr 2015 tatsächlich der größte amtierende deutsche Popstar geblieben ist. „Dauernd Jetzt“ stieg in der Woche nach Veröffentlichung auf Nummer eins in die deutschen Albumcharts ein, das insgesamt zehnte Grönemeyer-Werk, das es bis ganz oben schaffte. 350.000 Exemplare wurden bis jetzt verkauft, Tendenz weiter steigend. Dass auch die Kritiker die Musik mit größtem Lob quittierten, Grönemeyer bei der Gelegenheit als „einzigen deutschen Soulsänger“ (Spiegel Online) erkannten, „reichlich Vielfalt“ (Rolling Stone) heraushörten sowie „ungewohnt überraschende Stücke, die zeigen, dass der musikalische Kreativfundus dieses Mannes noch lange nicht erschöpft ist“ (GQ), machte den Triumph komplett. Dazu allein 115 Fünf-Sterne-Rezensionen beim Online-Händler Amazon. Da hatte eine gewaltige Menge von Leuten nicht nur sehr ungeduldig gewartet, sondern war am Ende auch extrem begeistert.
Weil „Dauernd Jetzt“ eben nicht nur für Grönemeyer-Fans ein Ereignis ist: ein Album, das wie ein Stärkebeweis für die internationale Singer-Songwriter-Kultur klingt. Auf dem Grönemeyer, der große Poet aus dem Ruhrgebiet, ebenso den Wasserstand der eigenen Seele auslotet wie den menschlichen Status Quo der Gegenwart (und zeigt, wie beides zusammenhängen könnte). „Wunderbare Leere“, ein Footstomper über die Freude am schwerelosen Aufbruch, steht hier neben dem außergewöhnlichen Heimatlied „Unser Land“, der donnernde Fußball-WM-Song „Der Löw“ folgt auf „Fang mich an“, einen offenbar sehr persönlichen Liebesappell. Mit „Roter Mond“ und „Feuerlicht“ singt Grönemeyer dann auf eine Art über die Themen Flucht und Asyl, die viele derzeit surrenden Debatten entscheidend ergänzt. Und liefert mit „Morgen“ einen Hit, der auf Platz eins der Itunes-Charts schoss und noch in vielen, vielen Jahren ein Show-Höhepunkt sein wird.
Alles Gründe genug, um nun die definitive Ausgabe dieses Meisterwerks nachzureichen: „Dauernd Jetzt – Extended“ enthält nicht nur alle 16 Songs der ursprünglichen Deluxe-Edition, ein 48-seitiges Booklet plus Fan-Sticker, sondern dazu noch eine exklusive DVD und Blu-ray – mit einem neuen Grönemeyer-Konzert (das es als Video auch einzeln auf Itunes zu kaufen geben wird).
Zur Veröffentlichung im November waren Künstler und Band in einem kleinen Studio in Hamburg-Altona aufgetreten. Nur 300 Zuschauer passten ins Auditorium, eine Club-Atmosphäre, wie Grönemeyer sie sonst höchstens noch bei Auftritten in den USA genießt. Angemessen für den besonderen Abend, an dem die neuen Stücke zum ersten Mal überhaupt vor Publikum gespielt wurden. Die Spannung spürt man auf beiden Seiten, „Aufregend!“ wispert der Sänger sogar am Anfang ins Mikrofon, und was sich dann entlädt, ist genau die Sorte von ausgelassener Premierenfreude, die man beim großen Ritual des Rock’n’Roll-Konzerts so unwahrscheinlich selten erlebt. Neun Songs von „Dauernd Jetzt“, dazu sechs Klassiker wie „Mensch“, „Was soll das“ und „Bleibt alles anders“, ein furioses Programm, das die Musik des neuen Albums im Prinzip erst vollendet. Denn Grönemeyer war schon immer ein so leidenschaftlicher Live-Musiker, dass keiner seiner Songs ohne die Antwort des Publikums je hundertprozentig fertig zu sein schien.
Am 12. Mai 2015 wird dann die weitgehend ausverkaufte Tournee beginnen, 26 Konzerte von Chemnitz über Zürich, München, Amsterdam bis zum Finale in der Berliner Waldbühne. Die „Dauernd Jetzt“-Songs – die die Fans im Hamburger Mini-Konzert teilweise zum ersten Mal hören – werden in den Arenen textsicher mitgesungen werden. Man freut sich jetzt schon auf die Gänsehaut, die „Feuerlicht“ oder „Pilot“ hinterlassen werden.
Und die Frage, die einem repertoirestarken Künstler wie Herbert Grönemeyer natürlich in jedem Interview zu einer neuen Platte gestellt wird, beantwortet sich von selbst. Warum macht er überhaupt noch neue Songs, wo er doch schon so viele alte hat? Weil das Leben immer weitergeht. Und dabei alles andere als schlechter wird. Dauernd. Jetzt.
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Quelle: Universal Music | Promotion Werft